Briefe gegen das Vergessen
Im Oktober 1940 wurde das Heidelberger jüdische Ehepaar Leopold und Rositta Oppenheimer mit ihrem Sohn Hans, wie alle badischen Juden, in das Konzentrationslager im südfranzösischen Gurs deportiert. Nach einiger Zeit kam Hans in einem Bauernhof in der Alpenregion zum Einsatz. Eltern und Sohn schrieben sich zwei Jahre lang mindestens einmal in der Woche Briefe, in denen sie ihren Alltag und ihre Nöte und Sehnsüchte schilderten. Vater und Sohn wurden Ende 1942 an Deutschland ausgeliefert und kamen dort um, die Mutter überlebte. Bei ihr sind nun nicht nur die Briefe des Sohnes erhalten geblieben, sondern auch die der Eltern an Hans, da der Bauer, bei dem er gearbeitet hat, sie in einem Koffer aufgehoben hatte. Diesen wohl einmaligen Nachlass von über 200 Briefen hat Anton Ottmann, Mitglied der „Heidelberger Autorinnen und Autoren“, für eine etwa einstündige szenische Lesung bearbeitet, zu der herzlich eingeladen wird. Moderiert wird die Veranstaltung von dem ehemaligen Bundestagsabgeordneten Gert Weisskirchen.
Veranstalter
Kulturforum Südliche Bergstraße, Montpellier-Haus
Eintritt frei
Anmeldung
Keine Anmeldung erforderlich
Samstag, 1. April
17 Uhr im Montpellier-Haus, Kettengasse 19.