FILM: KASH KASH OHNE FEDERN KÖNNEN WIR NICHT LEBEN
Unter der goldenen Sonne über den labyrinthartigen Straßen Beiruts fliegen jeden Abend Schwärme aus ihren Käfigen. Ihr Flug folgt der
Choreografie einer jahrhundertealten Tradition: dem Glückspiel „Kash Hamam”. Jeder Spieler besitzt einen Schwarm und lässt seine Tauben
über seinem Haus kreisen, in der Hoffnung, die Tauben der Nachbarn auf sein eigenes Dach zu locken. Wenn eine gegnerische Taube auf
einem anderen Dach landet, wird sie eingefangen, und somit der eigene Spielschwarm vergrößert. Das ist ein „Kash”.
In einer dystopischen Zeit des jüngsten politischen Untergangs vom Libanon begeben wir uns auf eine Reise über die Dächer von Beirut.
Wenn alles zugrunde geht, warum halten wir am Fliegen fest? Der Film beobachtet den Konflikt einer Stadt im Umschwung aus der Perspektive von drei Taubenspielern und einem jungen Mädchen, das darum kämpft, eines Tages ihre eigenen Vögel fliegen zu lassen.
Libanon, Deutschland, Katar 2022
Regie: Lea Najjar
Dokumentarfilm
90 min. | arab. OmdtU
Lea Najjar, geboren 1994 in Wien und im Libanon aufgewachsen, begann bereits während ihrer Schulzeit als Pressefotografin zu arbeiten. Sie studierte an der American University of Beirut und setzte ihr Studium in Dokumentarfilmregie an der Filmakademie Baden-Württemberg fort. Ihr Abschlussfilm KASH KASH feierte auf dem CPH:DOX 2022 in Kopenhagen Premiere und erhielt Auszeichnungen wie den First Steps Award 2022 und den Goldenen Frosch beim polnischen Filmfestival Camerimage.